Streiten in der Beziehung – Ein Ratgeber von MindMotion

Streiten in der Beziehung

In wohl jeder Beziehung kommt es früher oder später einmal zu Konflikten und Streitigkeiten. Obwohl Konflikte in einer gewissen Dosis normal sind, können anhaltende und ungelöste Konflikte langfristig die Stabilität und das Glück in einer Partnerschaft beeinträchtigen. Die Art und Weise, wie Paare miteinander streiten, spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Richtig zu streiten in der Partnerschaft ist essenziell wichtig für das Wohlbefinden beider Partner in der Beziehung. 

In diesem Artikel werden sich die PsychologInnen von MindMotion deshalb mit den psychologischen Aspekten des Streitens in Beziehungen befassen und erste Wege aufzeigen, wie Sie eine gesunde Streitkultur in Ihrer Partnerschaft aufbauen können. 

Bevor wir uns mit den einzelnen Aspekten, die für eine konstruktive Streitkultur wichtig sind, beschäftigen, möchten wir uns zunächst der Frage widmen, wie viel Streit in einer Beziehung denn überhaupt normal ist?

Wie viel Streit in der Beziehung ist normal?

Die Häufigkeit und Intensität von Streitigkeiten in einer Beziehung kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Persönlichkeit und den Kommunikationsstilen der Partner, den individuellen Lebensumständen und den Erwartungen an die Beziehung. Es gibt Paare und Ehepaare, die streiten einmal oder mehrmals am Tag und andere vielleicht nur einmal im Quartal, dafür aber heftig. Andere streiten vielleicht auch nur alle paar Monate einmal. Es gibt also keine allgemeingültige Regel, wie viel Streit in einer Beziehung als „normal“ angesehen werden kann, da jede Beziehung einzigartig ist. Geht es allerdings um den Aspekt, wie viel Streit gesund ist, dann kann man hierauf eine genauere Antwort geben. Mehrmals die Woche zu streiten oder generell häufig zu streiten, ist nicht gesund für eine Beziehung. Ihre positiven Momente miteinander sollten Streit deutlich überwiegen. 

Ein gewisses Maß an Konflikten und Auseinandersetzungen in einer Beziehung ist üblich und kann sogar gesund sein. Konflikte sind eine natürliche Folge der Unterschiede zwischen zwei individuellen Menschen, die versuchen, eine gemeinsame Basis für ihr gemeinsames Leben zu finden. Konflikte zu lösen, kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären, Probleme anzusprechen und das Wachstum und die Entwicklung der Beziehung und der Partner zu fördern.

Das ultimative Ziel in einer Beziehung sollte sein, dass Streit nicht in der Form von Geschrei oder gar Tränen auftritt, sondern bestenfalls als Diskussion stattfindet (, in der Sie natürlich auch missmutig miteinander sein können) und Ihre gemeinsame Bindung Sie dennoch vereint. 

Wichtig, um dieses Ziel zu erreichen, ist, wie Paare mit ihren Konflikten umgehen. Eine gesunde Streitkultur ist hierbei das wichtige Stichwort. Die gesunde Streitkultur zeichnet sich durch respektvolle Kommunikation, die Fähigkeit, Empathie zu zeigen, und das Bestreben, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, aus. 

Falls Sie das nun lesen und sich denken, dass Sie und Ihr Partner womöglich keine gesunde Streitkultur haben, dann sollten Sie zunächst ein Bewusstsein für ihre Streitmuster entwickeln und bei Bedarf professionelle Unterstützung suchen. In einer Paartherapie kann Ihnen dabei geholfen werden, effektive Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien zu erlernen. 

Es ist wichtig, dass beide Partner sich in der Beziehung respektiert, gehört und verstanden fühlen und dass sie gemeinsam an der Entwicklung einer gesunden und konstruktiven Streitkultur arbeiten.

Wie kann man “streiten lernen”? – Denkanstöße für Streit in der Beziehung

Richtig streiten zu lernen in der Partnerschaft ist der erste Schritt zur Besserung. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Denkansätze geben, wie man eine gesunde Streitkultur erzielen kann. Denn: Richtig zu streiten ist essenziell wichtig, damit Sie Konflikte in der Partnerschaft lösen können. 

Beziehungskonflikte lösen 

Richtig streiten aus Sicht der Psychologie kann durch mehrere Aspekte trainiert und erzielt werden. Die erste wichtige Erkenntnis ist, dass Konflikte in Beziehungen unvermeidlich sind. Anstatt sie zu vermeiden oder zu unterdrücken, sollten Paare lernen, Konflikte als normale und natürliche Bestandteile des Zusammenlebens zu akzeptieren. Indem man die Existenz von Konflikten anerkennt, öffnet man den Raum für eine konstruktive Auseinandersetzung.

Kommunikation und Empathie. Falls einer der Partner unter psychischen Problemen leidet, die zu Streit in der Ehe führen, spielt auch dies eine wichtige Rolle und kann ggf. in einer gesonderten Einzeltherapie angegangen werden, bevor man sich gemeinsam den Problemen der Beziehung widmet.

Eine effektive Kommunikation ist der Schlüssel zu einer gesunden Streitkultur. Es ist wichtig, dass beide Partner offen und ehrlich miteinander kommunizieren, ohne dabei den Respekt voreinander zu verlieren. Aktives Zuhören und die Fähigkeit, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen, sind entscheidend, um Empathie aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden.

Konstruktive Konfliktlösung

Streitigkeiten sollten nicht dazu dienen, den Partner zu verletzen oder zu bestrafen. Stattdessen sollte das Ziel darin bestehen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Eine konstruktive Konfliktlösung erfordert Kompromissbereitschaft, Flexibilität und die Bereitschaft, Kreativität einzusetzen, um Win-Win-Lösungen zu finden.

Umgang mit Emotionen – Streiten, aber richtig

Während eines Streits können starke Emotionen wie Wut, Frustration und Verletztheit auftreten. Es ist wichtig, diese Emotionen anzuerkennen und zu akzeptieren, sowohl bei sich selbst als auch beim Partner. Gleichzeitig ist es ratsam, in einem hitzigen Moment eine Pause einzulegen, um sich selbst zu beruhigen und rationaler zu denken. 

Eine angemessene Emotionsregulation hilft, Eskalationen zu vermeiden und eine konstruktive Atmosphäre aufrechtzuerhalten.

Respekt und Fairness in der Partnerschaft 

Eine gesunde Streitkultur erfordert gegenseitigen Respekt und Fairness. Beide Partner sollten darauf achten, den anderen nicht abzuwerten, zu beschuldigen oder zu verletzen. Verletzende Worte können langfristige negative Auswirkungen haben und das Vertrauen in die Beziehung oder den Partner erschüttern. 

Respektvolles Verhalten und das Eingehen auf die Bedürfnisse des Partners schaffen hingegen ein Gefühl der Gleichwertigkeit und des Verständnisses. Fairness bedeutet auch, dass beide Partner die Möglichkeit haben, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken, ohne unterbrochen oder abgewertet zu werden. Falls Sie Probleme dabei haben zu zweit konstruktiv zu Lösungen zu finden, sind die PsychologInnen von MindMotion gerne für Sie da, um als Dritte Ihre Kommunikation bestmöglich zu regulieren. 

Aus Konflikten lernen, in der Ehe

Ein chinesisches Sprichwort besagt „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ und so ist das auch in Beziehungen und in der Ehe. 

Streitigkeiten sollten als Lernmöglichkeiten betrachtet werden für das Wachstum der Beziehung. Jeder Konflikt bietet die Chance, sowohl individuell als auch als Paar zu wachsen. 

Es ist wichtig, sich auf die zugrunde liegenden Themen und Bedürfnisse beider Partner zu konzentrieren und gemeinsam daran zu arbeiten, diese zu verstehen. Durch Reflexion und Selbstreflexion können Paare aus Konfliktsituationen lernen und ihre Beziehung weiterentwickeln.

Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen – Online-Paartherapie mit MindMotion

Manchmal können Konflikte in Beziehungen so komplex und belastend sein, dass es schwierig ist, damit allein als Paar umzugehen. In solchen Fällen kann eine Paartherapie hilfreich sein, bei der Sie professionelle Unterstützung von unseren Paartherapeuten oder Psychologen in Anspruch nehmen können.

Ein neutraler Dritter kann Ihnen dabei helfen, Kommunikationsmuster zu identifizieren, neue Perspektiven zu gewinnen und effektive Lösungsstrategien zu entwickeln. Im vertrauten Raum Ihres eigenen Zuhauses oder von wo auch immer Sie Ihre online Therapie durchführen möchten, ermöglicht Ihnen Ihre Beziehung wieder so zu leben, dass Liebe den Alltag erfüllt anstatt lästiger Streitigkeiten.

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